Ideen, Fleiß und Umsetzung

Weitere Worte zu unserem neuen Ehrenmitglied

Ehrenmitgliedschaften werden naturgemäß nicht leicht vergeben, auch wenn es der RCGD sehr kontinuierlich schafft. Ein Indiz für den ehrenamtlichen Wirkungsdrang der Mitgliedschaft…

So beginnt Gunnar Hegger mit seinen Zeilen und führt fort:

Wertschätzung und damit die beste Werbung für immer wiederkehrendes Engagement sind das Fundament ehrenamtlicher Arbeit. Und somit wurde auch auf der JHV 2022 ein herausragender Ehrenamtler für sein breites Engagement im RCGD zum Ehrenmitglied ernannt.

                   Hermann Höck

Um sein Wirken – manchmal könnte man sogar sagen seine Auswirkungen – für den RCGD zu beschreiben muss man weit in die Geschichte des RCGD zurückblicken und bis heute eine kontinuierliche Gesamtleistung beschreiben. Hermann, Jahrgang 1951, übernahm bereits 1969 mit 18 Jahren seine erste Aufgabe für den Club als Bootswart zusammen mit Wolfgang Herzer bis 1973 und gleichzeitig von 1969 bis 1979 als Wanderruderwart. Diese Aufgabe übte er - wie auch das Amt des Ruderwartes - noch in weiteren Jahren von 1980 bis 1983 und von 1984 bis 1986, letztes zusammen mit dem unvergessenen Dr. Herbert „Doc“ von Holtum aus. In der Zeit von 1971 bis 1974 und 1978 bis 1980 war er Ruderwart. Jede Menge Zahlen, ein Signal dafür, dass wen das „Ehrenamtsverlangen“ einmal gepackt hat, wer einmal die Notwendigkeit des eigenen Engagements in der Gruppe des Vereins erkannt und verstanden hat, den lässt es nicht mehr los. Und Hermann Höck gehört zu dieser Gruppe. Natürlich eckt man auch mal hier und da an, wenn man sich in der Gemeinschaft bewegt und engagiert, insbesondere, wenn man so manche „verrückte“ Idee hat, und diese Ideen hat Hermann reichlich. Es waren die „exotischen“ Wanderfahrten, die seine Zeit als Ruder- und Wanderruderwart prägten, unvergessen die Schilderungen zur Dingelbay - die Abenteuer sind in den Festschriften zum 75- und 100-jährigen Jubiläum nachzulesen - aber sicher auch vom neuen Ehrenmitglied selbst und denen, die dabei waren zu hören, man braucht ihn und sie nur anzupiksen. Ungestüm, war seinerzeit wohl eine Bezeichnung der – nennen wir sie mal - etablierten Clubgranden. Ideenreich, umtriebig, mutig, neugierig in der Jetztzeit wohl im besten Sinne innovativ, das sind die Adjektive, die diesen Hermann Höck beschreiben. Stets mit dem Schalk im Nacken…

Nach seiner ersten Zeit des Wirkens im RCGD widmete er sich seinem Beruf und dem Privatem, ein ganz normaler Vorgang. Und als ihn seine Neugierde auf ein Ehrenamt wieder kitzelte und er mir auf einem Geburtstag von Doc seine Bereitschaft für ein erneutes Engagement in der zweiten Reihe anbot, holte ihn kurze Zeit später das Leben in einer Art und Weise ein, die leider bis heute manches nicht leichter für Hermann machen und seine Mitwirkung zunächst unmöglich erscheinen ließ. Doch wie muss man von der Dringlichkeit des Ehrenamtes und von einer Innovations- und Schaffenskraft im besten Sinne besessen sein, um sich - alle widrigen Umstände missachtend - erneut auf das Abenteuer Ehrenamt zu begeben. Digitalisierung und Homepage, Steuermannslehrgang modernisieren und Vermarkten waren ein Anfang, aber sein Herz hing natürlich am Rudersport, an den besonderen Abenteuern, an den Verrücktheiten, und so war es naheliegend, dass Hermann sich auch beim Marathonrudern engagierte. Bereits Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre hatte er mit der Einführung der Seegig-Trophy, also Rennen in den mindestens 1,10 breiten Inriggerbooten und einem über 1 Meter hohen Pokal ein erstes Signal gesetzt. Und so hatte er sich für die 2000er Jahre vorgenommen, Ralph Beeckmann und sein Regattateam zu unterstützen und zusammen mit Stephan Mölle die Attraktivität dieser Veranstaltung an die Grenze des Machbaren zu treiben. Ja, so ist er, es muss kitzeln… Und so kam es auch, die Veranstaltung wuchs und wuchs und wuchs. Die Qualität des Services rund um das Spektakel wurde ein Markenzeichen des Langstreckenruderns in Deutschland, sogar weit darüber hinaus und machte es notwendig, die Meldezahlen zu begrenzen und immer wieder einen vorgezogenen Meldeschluss einzusetzen und das Meldefenster zu schließen. Heute ist der Rheinmarathon eine Marke im Rudersport, ein Abenteuer mit jährlich 1000 Teilnehmern, aber auch eine echte Marke, geschützt und eingetragen.

Man könnte nun glauben, die Berichterstattung über Hermann Höck geht nun in den verdienten Ruhestand. Aber nein, Hermann sieht ein schlummerndes Potential im Breitensport des RCGD. Und Schlummern, dass passt nicht zu Hermanns Auffassung eines Ruderclubs, in dem er Mitglied ist. Und so hat er sich als neue weitere Aufgabe die Leitung des Ressorts Breitensport ausgesucht und sich zur Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden mit diesem Aufgabenfeld bereitgestellt. Wer Hermann kennt, aber auch wer diesen Bericht liest, wird sich schon jetzt freuen auf alles, was da kommen wird. Er wird den RCGD kitzeln, soviel steht fest…

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl, lieber Hermann!

Gunnar Hegger

 

Foto: Kurt Nellessen


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