Trude (re) gratuliert 2005 Hilde zum 90.

Vereinstreue in weiter Ferne: Unsere 100-jährige Germanin

Germanin Trude Tittgen (geb. Gehrke) wurde am 4. Februar 1923 geboren, trat 1949 in den Ruderclub Germania Düsseldorf ein und ist bis heute treue Germanin in der Ferne. Sie zog mit ihrem Mann an den Tegernsee, statt Rudern war Leichtathletik angesagt, zudem der Radsport – nicht wenig anstrengend in den Bergen. Heute lebt sie in Marquartstein südlich des Chiemsees, nur 20 km von der bekannten Wintersportstadt Ruhpolding entfernt.

Neben Hilde Hinz, Marianne Jürgens, Christa Offergeld, Ria Dübbers und weiteren (viele von ihnen wurden übrigens um 100 Jahre alt) war vor allem auch Trude Tittgen eine der Frauen, die die Abteilung der weiblichen Mitglieder mit großem Engagement und Tatkraft aufbaute. In Erinnerung sind zudem die immer wieder nahrhaften Spenden unter anderem an die Männer des späteren Gold-Vierers, sie brachte auch gerne vom Großmarkt einfach mal eine Kiste Orangen für die Leistungsruderer mit. „Wir hatten ein Geschäft auf dem Großmarkt“, erzählt sie. Während ihrer Zeit in Düsseldorf und lange noch nach ihrem Wegzug unterstütze sie den Verein mit Geldspenden und alleine als auswärtiges Mitglied trägt sie nach wie vor ihren Anteil am Club bei. Lesenswert die Auszüge aus alten Clubzeitungen und Festschriften zu 75 und 100 Jahren RCGD (siehe Teil 2), in der Trude Tittgen natürlich immer wieder vorkommt. Dort gibt es interessante und freudige Einblicke in die Anfänge und früheren Zeiten der Germania.

Der Kontakt ist bis heute geblieben - Zum Beispiel zu Rita Lehnacker, die sich an Trude Tittgens 100. Geburtstag über den Austausch mit der so munteren Germanin freute. Sie erzählt begeistert aus alten gemeinsamen Zeiten und erinnert an die liebevolle Trude: „Sie war immer hilfsbereit, immer lustig!“ Die Presseverantwortliche der Germania, Maren Derlien, ergänzt den positiven Eindruck: „Ich rief sie mal an, stellte mich vor und sogleich waren wir einfach verbunden durch die Germania. Was für ein besonderes Gefühl. Ich halb so alt, weit entfernt aber gar nicht fremd, denn wir sind vereint im selben Club. Das war sofort spürbar und erfreute mich sehr.“ Trude erzählte dabei begeistert auch von der Clubzeitung, die Ralph Beeckmann seit so vielen Jahren im Namen des Clubs fertigstellt und zu allen Mitgliedern deutschland- und weltweit versendet. Nun erfreute sie sich so besonders herzlich am Anruf zum Ehrentag und sendet an alle, die sie noch kennen, viele liebe Grüße! „Ich war ja verwachsen mit der Germania.“ Zum Abschluss schickte sie noch „ein Bussi“ durch das Telefon. „Sehr, sehr glücklich“ war sie über den Anruf und erwähnte, dass sie Besuch auch immer irgendwie unterbringen könne. „Das merke ich mir und hoffe, dass ich auf meinen privaten oder Fotowegen vielleicht einmal dort bei ihr vorbeikomme.“

Didi Spandel, Horst Effertz sowie Helmut und Ilse Sprunk und andere haben bis heute noch Kontakt zur Germanin und wenn man sich mit ihnen unterhält, erfreuen einen die Einblicke in die früheren Zeiten, eben mit der Verbindung in die Gegenwart. Auch erinnert sie an die Feier zum 90. Geburtstag von Hilde Hinz, zu der Trude Tittgen nach Düsseldorf kam und eine Woche bei den Lehnackers wohnte.

An ihrem besonderen Ehrentag vorige Woche wurde ihr im Wohnstift ein Geburtstagsständchen von einer Musikkapelle gespielt. Sie nimmt rege am Leben teil und es geht ihr im Großen und Ganzen sehr gut. „Wenn man viel Sport gemacht hat und gewandert ist… .“ Ihre Wanderungen unternimmt sie weiterhin, allerdings nach dem Versterben vieler ihrer Wegbegleiter nun mit jüngeren Menschen. Jünger heißt womöglich 90 Jahre… Sie spielt Karten, kegelt und geht auch noch auf das Fahrradergometer.


Lesenswerte Erinnerungen und Fotos

100 Jahre RCGD Festschrift (Inhalte zu Trude Tittgen)

75 Jahre RCGD 1904-1979 (Inhalte zu Trude Tittgen)

info 1973-02-102, S. 9

info 2008-03-257, S. 21

Trude (re) gratuliert 2005 Hilde zum 90.


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