Dr. Herbert von Holtum gestorben

Unser lieber Doc ist von uns gegangen. Er starb gestern im Alter von 85 Jahren in seiner Wohnung auf der Rethelstraße, die er nach Aufgabe seiner Zahnarztpraxis sich so wunderbar hergerichtet hatte. Vielen von uns sind die Räumlichkeiten nicht nur vom Feiern, sondern auch als Patienten mit mehr oder minder großen Zahnschmerzen bekannt. Und er konnte uns helfen.

Herbert hat das Rudern geliebt und gelebt. Und er hatte noch eine weitere Leidenschaft – das Reisen. Und das konnte er beim Wanderrudern wunderbar verbinden. Was hat Doc für schöne Wanderfahrten organisiert, nicht nur auf deutschen Gewässern, auch u.a. in Frankreich, Holland oder Irland. Über 40 Jahre an Ostern „dä Rhing eraff“, unter allen Wetterbedingungen und morgens immer der Erste aus dem Schlafsack. Und wenn wir uns langsam aus dem selbigen geschält hatten, war der Kaffee schon fertig. Alles perfekt und penibelst organisiert. Wanderfahrten zu unbekannten Gewässern? Dieser Herausforderung stellte er sich gerne und fast immer ging es erstmal, mit ausreichendem Kartenmaterial vom Sternverlag bepackt, Wochen vorher zu einer „Vortour“, zur Gewässererkundung, egal wie weit von Düsseldorf entfernt. So war er eben, so haben wir ihn geliebt.

Herbert war ein fröhlicher Mensch. Er konnte Menschen gewinnen und zum Mitmachen ermuntern, und wenn es jemanden schlecht ging, hat Herbert geholfen, still und leise. Herbert war ein treuer Freund, für seine Ruderer und für seine Studentenverbindungen in Innsbruck und Köln. Kulturinteressiert, ein „Bildungsbürger“ und immer wachsam für seine Umgebung. Und wenn ihm etwas nicht gefiel, maulte und schimpfte er, wiederum in seiner ureigensten Art.

Er hat gerne gelebt und gefeiert. Er hat viele an seinem Leben teilhaben lassen. Wer von uns schafft es schon, zu runden Geburtstagen mehrmals eine halbe Flugzeug-Ladung voller Ruderer nach Innsbruck zu locken?

Die Alpen und die Berge waren seine zweite Welt. Während seines Studiums in Innsbruck kam er zum Bergsteigen, was er in seiner eigenen, genauen und zielstrebigen Art ausgeübt hat. Je höher desto besser, ob in den Anden oder Nepal. Herbert hat die Welt gesehen, unten vom Wasser her und oben von den Gipfeln.

Herbert von Holtum hat viel, sehr viel für „seine“ Germania, für uns, geleistet und wurde dafür zum Ehrenmitglied ernannt.

Jetzt sitzen wir zu Hause und die Erinnerungen werden wach. Viele, viele Erinnerungen. Und das ist gut so, denn

„das schönste was einem Menschen passieren kann, ist das Lächeln im Gesicht derer, die an ihn denken“

Tschüss Herbert, Tschüss Doc, Tschs Humpl

 

Udo Fischer      Hermann Höck

 

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