Ida und Uli im Dezember

Ruderneulinge bleiben dran (CC-Up. IV)

Auch im so anders verlaufendem Jahr 2020 haben sich viele Kinder für das Rudern begeistert und sind Mitglied im Ruderclub Germania Düsseldorf geworden. Es gab drei Sommercamps, die nahezu normal stattfinden konnten, mit den gewissen Regeln. Auch konnten die Ruderneulinge nach der Schnupperzeit einige Wochen im turbulenten Corona-Jahr beim Kinder- und Jugendtraining teilnehmen, haben ordentlich viele Kilometer gerudert und viel gelernt. Einer, Doppelzweier, Doppelvierer, mal im breiten Gigboot, oft schon in den schmalen Rennbooten. Seit November war Rudern nicht mehr möglich. Aber ohne ihren neu liebgewonnenen Sport, das wollten auch sie nicht.

Einer von ihnen ist Uli Vahrenkamp. Er verabredete sich im Club, als es noch ging, mit Ida Claudepierre, die er beim Training kennenlernte. Noch im Dezember saßen also nicht nur Erwachsene auf der Terrasse, sondern auch der Nachwuchs. „Ich vermisse das Rudern natürlich sehr, bin aber viel mit dem Rad unterwegs, da fühle ich mich richtig erlöst vom langen Sitzen“, so der ehemalige Schüler der Bonifatiusschule an der Fleher Straße, der über das Schul-Sommercamp zum Rudern kam. Er fuhr immer fleißig mit dem Rad zur Schule und zum Training. Statt in vollen U-Bahnen zu sitzen oder durch enge Bahnschächte zu laufen, schwärmte er noch im Dezember von dem Anblick über den Rhein, erfreut sich an Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolkendecke kämpfen. Ist an frischer Luft und bewegt sich. Und wenn er etwas größer wird, kann er sogar auch auf dem Radergometer zu Hause fahren, sagt der Zehnjährige mit Vorfreude.

Aber es fehlt, das Rudern. „Das macht so Spaß, weil ich mich da richtig auspowern kann“, erinnert er. Neben dem Auspowern ist aber auch Geschick gefragt. Und das hat er mehr als genug. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagt Trainerin Maren Derlien. „Er sitzt da drin im Skiff, hat beide Griffe nicht mehr in der Hand, die Skulls liegen parallel zum Boot. Er lehnt sich herüber, hier ist eine Kenterung eigentlich vorprogrammiert. Aber warum reinfallen, wenn es auch ohne geht. Mit welcher Ruhe und Gelassenheit er das Boot im Griff hat, der Hammer!“

Seine Ergometer-Partnerin Ida Claudepierre war beim RC-Sommercamp auch gleich begeistert vom Rudern und fuhr ebenso innerhalb kürzester Zeit sicher im Einer. Auch ihr fehlt die Bewegung, von der sie eigentlich nicht genug bekommen kann. Neben dem Rudern reitet und schwimmt sie normalerweise. Geigenunterricht hat sie online. Nun muss das Kinderzimmer für Tischtennis herhalten und Rudern war zumindest noch im Dezember auf der Clubterrasse möglich. Im neuen Garten ist Platz für ein Trampolin, auf dem sie sich richtig austoben kann. Und der Hund hält sie auch auf Trab.

Auch Eva Fügmann kam im Sommer zum Rudern und traf sich mit Lotte Sauer, die schön länger im Verein ist, zum Ergofahren. Eva folgte ihren Eltern Günter und Anne und wurde im vergangenen Jahr Mitglied. Für sie fällt Ballett weg und nun auch der Schulsport in den verlängerten Ferien. Auch wenn Mannschaftssport sowieso nicht ging, so stand Laufen oder Völkerball auf dem Plan. „Ich vermisse das Rudern“, bedauert die Zwölfjährige. Auch mit ihrem Vater war kein Rudern mehr möglich. Ihr älterer Bruder konnte den Sport immerhin noch erleben, statt Schulsport in der Halle wurde draußen gerudert. Sie übt sich nun weiter in Geduld wir alle Germanen, ob jung oder alt.

Nassim Driouach, der lange Fußball spielte, kam im Sommercamp erstmals mit Rudern in Verbindung und wollte unbedingt dabei bleiben. Er bewegt sich auch gerne an der frischen Luft, das ging noch lange im Jahr 2020. Wandern, Zelten mit den Pfadfindern. Und auf dem Lessing Sportgymnasium kommt er normalerweise auch auf seine Kosten. Der Sport wird immer eine Rolle spielen, derzeit leider eine Kleinere.

Emilia Gaus fehlt der Rudersport zunächst auf dem Wasser, nun auch an Land, wie allen anderen. Noch im Dezember sagte sie: „Ist schon ein bisschen blöd, wenn man nur Schule hat.“ Selbst das fällt derzeit weg. Aber auch sie konnte sich zum Sport motivieren und traf sich im Dezember mit Trainerin Maren Derlien auf der Clubterrasse. „Ich kam von der Ruder-AG an der Fleher Straße und wollte wieder mehr in den Sport einsteigen und den weiten Weg nach Düsseldorf mehr nutzen. Da war es eine gute Gelegenheit, mit in der Liste einzutragen und mich zu verabreden.“ Mit Emilias Schwester, die intensiv im Eiskunstlauftraining steht, macht sie mal beim Trockentraining zuhause mit. Auch sie bleibt also gut in Bewegung.

Ebenso Maya Senkal und Lia Diestelhorst, die als Freundinnen über das Camp zum Rudern fanden. Sie fuhren gerne Doppelzweier, kamen aber auch schon als Steuerfrauen zum Einsatz oder fuhren im Einer oder Doppelvierer. Rudertraining und Schwimmtraining fällt bei Maya weg, beide pausieren nun auch beim Chor. Und mit dem Rad zur Schule gab ihnen zumindest auch einiges an Aktion an frischer Luft, nun darf immer wieder das Skateboard herhalten, mit dem die beiden Ruderneulinge durch Wersten flitzen.

Ein weiteres Duo, Marlo Bott und Jonas Schaefer vom Schul-Sommercamp, müssen auf ihren neu entdeckten Sport verzichten. Beiden fehlt das Rudern, vor allem Marlo schwärmte vom Fitnesstraining, das im Herbst begonnen hatte. „Der Sport fehlt mir“, sagt Marlo. „Ich habe auch voll Spaß am Ergofahren!“ Auch Jonas, der nach einer neuen Sportart suchte, muss mit dieser nun gleich wieder aussetzen und ärgert sich darüber. Alle brauchen nun eine Menge Geduld!

Viele Kinder und Jugendliche, die im Herbst über das Schnupperrudern zum Verein kamen, haben auch schon das Rudern schätzen gelernt und einige Kilometer gefahren, sind teils sogar schon Mitglied geworden. Auch wenn einige von ihnen noch nicht im Verein sind – Rudern soll in diesem Jahr eine neue Chance bekommen! Dran bleiben und nicht den Blick auf das Rudern verlieren, heißt es nun. Es wird irgendwann wieder möglich sein, auf das Wasser zu gehen und sich zusammen in der Halle auszutoben.

Zu den alteingesessenen jungen Ruderinnen und Ruderer später mehr...

Ida und Uli im Dezember

Emilia und Maren

Marlo testet für später (Sommer)

Uli im Sommer

Nassim: Vorfreude erlaubt!

Neu dabei: Ida und Maya

Jonas: Früh übt sich...

Emilia auf der Clubterrasse

Blick nach vorne...


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