Ein Brief von Detlef Schlüter an seinen verstorbenen Ruderkameraden Uwe Gerke

Lieber Uwe,
dass ich Dir diesen Brief einmal schreiben würde, hätte ich nie gedacht. Im Juli 2020 haben wir noch unsere Krankheiten per Telefon ausgetauscht.

Du lagst in Benrath, ich in der Uniklinik. Beide wurden wir mit Verdacht auf Krebserkrankungen stationär untersucht. Während der bei mir festgestellte Sarkom negativ war,  stellte man bei Dir den ernsten Befall durch diesen bösartigen Erreger fest. Seit Mitte Juli kämpftest Du gegen ihn. Leider hast Du verloren. Fast ein Jahr später bist Du friedlich eingeschlafen und heimgegangen. Uns, Deine Freunde und Ruderkameraden, hast Du ziemlich ratlos zurückgelassen.

Jungmann Gerke habe ich Dich gerufen, als Du 1961 im Trainingskader von Döres Cohnen warst. Das durfte ich, war ich doch schon Dank dreier Siege Senior und eine Stufe höher. Während unserer Ausbildungsjahre, Du bei der Deutschen Bahn, ich bei der Versicherung, verloren wir uns etwas aus den Augen. Der Club war die einzige Verbindung. Jahre später führte uns die Düsseldorfer Junioren-Regatta an der Wedau wieder zusammen. Du wurdest der Wettkampf- und ich Regattaleiter. Dieses Gespann waren wir mehr als 30 Jahre. Weit über 50 Regatten richteten wir aus darunter die Internationalen Wedau-Regatten, Deutsche und Juniorenmeisterschaften und als herausragen-de Topereignisse die Ruder-Weltmeisterschaften 1983 sowie die Junioren WM 2001. Als FISA – Schiedsrichter besuchten wir als Trio gemeinsam mit Frank Finger viele Internationale Regatten und Meisterschaften zum Beispiel in Ratzeburg, Köln und München. Als wir vom DRV und der FISA in die Schiri-Rente entlassen wurden, blieben uns Gott sei Dank die Ruderei und die schönen Wanderfahrten mit den AHAs und dem Alde-Büdels-Club. Dann wurde es um uns und mit uns etwas stiller. Zum Schluss waren es die wiederkehrenden Telefongespräche, gelegentliche Festivitäten bei gemeinsamen Freunden und im Ruderclub.

Nun schließt sich der Kreis. Du wirst Wolfgang Brink auf der Regattawolke Sieben treffen. Wir hingegen bleiben, solange der Schöpfer uns lässt, dann werden wir uns wiedersehen, dessen bin ich mir sicher.

Danke Uwe, dass ich Dein Freund und Kamerad sein durfte. 

 


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