Eine Woche nach dem Start: Abschluss Hochrhein und Restrhein.

Die Strecke habe ich als sehr herausfordernd empfunden. Als Einer-Ruderer bin ich beim Umtragen oft an meine Grenzen gekommen.

Die größte Herausforderung war das Umtragen und Überwinden von Hindernissen beim Ein- und Aussetzen des Bootes. Beim Umtragen in den Restrhein musste ich das Boot über einige Schrägen transportieren. Dazu brauchte ich Gurte, Seile und einen selbstgebauten Flaschenzug. Oft wurde mir von Radfahrern und Spaziergängern Hilfe angeboten. Manchmal musste das Boot mehr als vier Kilometer über kaum begehbare Feldwege geschoben werden, zum Beispiel bei den Koblenzer Lauffen.

Am Restrhein hinter Basel hat man es mit Stromschnellen zu tun, die ich schon als Wildwasser bezeichnen würde.

In unserem Fall war es etwas schwierig, am Restrhein einen Wohnmobilstellplatz mit einer geeigneten Anlegestelle in der Nähe zu finden. In Neuenburg, einer Übernachtungsstation, gab es nur einen möglichen Anlegeplatz für mich. Nach dem Anlegen kletterte ich über einen Zaun und war erstaunt über die vielen Leute, die Pavillons und die Imbissstände. Ich war mitten in der Landesgartenschau gelandet. Ungefähr 20 Minuten brauchte ich - dreckig, Badelatschen, Sportoutfit, Kentersack, Rollbag und RCGD- Wimpel unterm Arm- bis zum Ausgang, um dort von einem fassungslosen Ordner angemacht zu werden, der mich fragte, warum ich keine Eintrittskarte hätte. Er verstand irgendwie nicht, dass ich vom Wasser hergekommen war. Es dauerte lange, bis ich ihm klargemacht hatte, dass ich auch nicht vorhätte, am nächsten Tag 20 Euro für eine Tageskarte zu bezahlen, nur um wieder zu meinem Boot zu kommen. Letztendlich hat es aber geklappt.

Nett war die Begegnung mit dem Schleusenmeister der Schleuse Kembs hinter Basel. Im Unterwasser dieser Schleuse ist die Umtragestelle, um in den Restrhein zu gelangen. Der sehr freundliche Schleusenmeister erklärte, dass in Frankreich seit etwa 2 Jahren keine Ruderboote mehr geschleust würden. Das bedeutet, dass hier wieder nur umgetragen werden kann, was schwierig ist, da die Rheinstrecken in Frankreich kanalisiert sind.

Ein Problem mit dem Handy bescherte uns allerdings auch einen ungeplanten Ruhetag in Lörrach. Die Gelegenheit, um sich die Vitra-Ausstellung in Weil am Rhein anzusehen.

Milo geht es übrigens gut. An den beiden Tagen, an dem ich den Restrhein befahren habe, war er nicht mit an Bord. Ist er dabei, ist es mitunter etwas kippelig, da er sich gefühlt alle 10 Schläge umdreht, um sich alles ansehen zu können. Ansonsten schläft er auch gerne im Boot und riskiert hin und wieder ein Auge, wenn Federvieh vorbeischwimmt. 


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