In der Ruhr liegt die Kraft

„In der Ruhr liegt die Kraft.“ Mit diesem weisen Spruch begrüßte uns die Staumauer des Essener Baldeneysees am zweiten Tag unserer Wanderfahrt. Doch offensichtlich ist damit nicht nur die Wasserkraft gemeint, sondern auch die Anziehungskraft, die dafür sorgt, dass die Ruderinnen und Ruderer vom Rhein das nunmehr siebte Jahr in Folge sich aufmachten, um das Ruhrgebiet vom Wasser aus zu erkunden. Auf einen Teilnehmer der Wanderfahrt hatte das Wasser der Ruhr eine ganz besondere Anziehungskraft. Nur so ist es zu erklären, dass er die erste Möglichkeit nutzte, um die Ruhr nicht nur vom Boot aus, sondern auch Unterwasser zu erkunden. Wie gut, dass moderne Handys wasserfest sind.

Doch in der Ruhr liegt nicht nur die Kraft, sie kostet auch Kraft. Zum einen gehen die 60 Kilometer von Witten nach Mühlheim an der Ruhr natürlich nicht spurlos an den Muskeln vorbei. Zum anderen wird Kraft gebraucht, wenn an Wehren und Schleusen das Boot getragen werden muss. Zum Glück gibt es dafür perfekte Bootsgassen. Naja, sie sind fast perfekt. Der ein oder anderen Bootsgasse fehlte zur Perfektion nur noch, dass sich das Tor herabsenken ließ. Doch wenn eine Bootsgasse mal wieder vorübergehend oder dauerhaft außer Betrieb war, war auf unseren kleinen zusammenklappbaren Bootswagen Verlass.

Genug der Kraftausdrücke. Die Tour durch das Ruhrgebiet kann jedem nur ans Herz gelegt werden. Anders als man im Ruhrgebiet vielleicht erwarten würde, ist man fast die komplette Strecke von der Natur umgeben und merkt nicht, dass man gerade eigentlich durch dicht besiedeltes Gebiet rudert. Wenn dann noch - im Gegensatz zum letzten Jahr - das Wetter mitspielt, steht einer gelungenen Wanderfahrt nichts mehr im Wege. Außer vielleicht ein Partyfloß (Floß mit Bierbänken und ein Grill). Doch auch diese Hindernisse konnten letztlich mit der richtigen Technik geschickt umfahren werden. Apropos richtige Technik. Die Tour über die Ruhr bietet dank ruhigen Wasserbedingungen eine gute Gelegenheit, mal wieder ein wenig auf die Technik zu achten. Am Ende kann ich Wolfgang Petry und seinem Lied über das Ruhrgebiet - jedenfalls in Bezug auf die Ruhr - zustimmen: „Ihr seid das Ruhrgebiet, die Droge die mich süchtig macht, das hätte ich nie gedacht. Komm von euch nicht mehr los.“ Also dann bis zum nächsten Jahr! Dann hoffentlich auch wieder mit „Reiseleiter“ Sven und Bullifahrer Sebastian, denen an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt werden soll!

Bilder: Kurt Nellessen und Christopher Kolbeck

Fotostrecke

 


Zurück