Mit Platz zwei im Hoffnungslauf der Olympischen Spiele in Tokio haben Germanin Leonie Menzel und Annekatrin Thiele (Leipzig) den Weg in das Halbfinale des Doppelzweiers geschafft. Das russische Team ruderte nach den 2000 Metern auf den ersten Platz knapp vor den Deutschen, Dritte wurden die Tschechinnen. Die Chinesinnen sind mit dem vierten und letzten Platz aus dem Wettbewerb der 13 qualifizierten Boote ausgeschieden.
Der Live-Kommentar war eindeutig: „Die Sonne brennt unbarmherzig… Das ist schon hart.“ Dennoch konnten Menzel/Thiele ein gutes Rennen fahren, immer vorne mit dranbleiben und sicher mit den zweiten Platz den Hoffnungslauf beenden, nachdem das Feld bei 500 Metern noch eng zusammen war, dann aber die Chinesinnen zurückfielen.
Weil ein Taifun am Montag Tokio treffen soll, wurden die Rennen vorgezogen. Das Halbfinale für das Deutsche Team wird von Montag auf Sonntag 5:30 Uhr deutscher Zeit vorgezogen.
Stimmen von Leonie Menzel:
Wie zufrieden bist du nach dem Hoffnungslauf? „Mit der Platzierung bin ich ganz zufrieden, Hauptsache wir sind unter den ersten Drei. Wir haben es gemerkt dass die Chinesinnen es nicht weiter schaffen werden. Da haben wir dann auch keinen Endspurt mehr gezündet. Lieber sicher ins Halbfinale fahren und ein paar Körner sparen und dafür morgen nochmal einen raushauen können.“
Was war anders zum Vorlauf? „Das Gefühl von gestern und heute vor dem Rennen war schwer zu vergleichen. Es war einfach eine ganz andere Situation. Das Rennen lief schon besser als gestern. Wir sind besser zusammengekommen, haben es uns besser über die Strecke eingeteilt. Und wie gesagt, am Ende sind wir dann so weitergefahren.“
Wie geht ihr damit um, dass ihr einen Tag weniger Erholung habt? „Mit einem Tag weniger Erholung ist es halt nun ein bisschen knackiger. Aber sonst hatten wir das auch immer so, also beim Weltcup und der Nachquali und der EM. Wir hatten häufig drei Rennen in drei Tagen. Wir sind es gewohnt, deswegen ist das nicht so das Problem. Es wäre schön gewesen, hätten wir jetzt noch einen Tag dazwischen frei, aber das ist halt so und wir können damit umgehen.“
Wie schätzt du die Chancen für das Halbfinale ein? „Ich finde das schwierig einzuschätzen, aber ich denke, dass viele Boote auf einem Niveau sind und dass das morgen dann knackig wird. Wir können auf jeden Fall jetzt positiv in das Rennen gehen. Das ist halt Halbfinale, da geht es ordentlich her. Ich denke, dass wir da mitfahren können, das A-Finale wäre natürlich der Hammer. Die anderen rechnen jetzt nicht mit uns, das ist vielleicht unsere Chance. Und wenn wir morgen ein gutes Rennen hinlegen, dann kann man auch zufrieden sein.“
Zeiten Frauen-Doppelzweier (Änderungen möglich!):
Halbfinale: Sonntag, 25. Juli um 5:20/30 Uhr MEZ
Finale B: Mittwoch, 28. Juli um 1:30 Uhr MEZ
Finale A: Mittwoch, 28. Juli um 2:18 Uhr MEZ
Halbfinale 1: Russian OC, Litauen, Rumänien, Neuseeland, Italien, Tschechien (5:20 Uhr MEZ)
Halbfinale 2: Frankreich, Kanada, Niederlande, USA, Australien, Deutschland (Menzel/Thiele) (5:30 Uhr MEZ)
Finale Olympia 2016: Polen, Großbritannien, Litauen, Griechenland, Frankreich, USA
Finale WM 2019: Neuseeland, Rumänien, Niederlande, Kanada, USA, Frankreich
Finale EM 2021: Rumänien, Litauen, Großbritannien, Niederlande, Deutschland, Frankreich
Pressemeldung Deutscher Ruderverband:
Tokyo 2020 – Drei Halbfinal- und ein Finaleinzug an Tag 2
Am heutigen zweiten Wettkampftag bei den Olympischen Spielen in Tokio haben sich alle deutschen Boote für die nächste Runde qualifiziert. Der Deutschland-Achter hat mit dem Vorlaufsieg direkt das Finalticket gelöst. ...
Menzel und Thiele stehen im Halbfinale Nachdem Leonie Menzel (RC Germania Düsseldorf 1904 e.V.) im gestrigen Vorlauf auf den letzten Metern die Kräfte verließen, lief es heute deutlich besser für sie und Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V.) im Frauen-Doppelzweier. Nur ein Boot musste das Duo hinter sich lassen, um das Halbfinale zu erreichen. Nach dem Start übernahmen die Deutschen auf den ersten 500 m die Führung, dann zogen die Russinnen, die sich ebenfalls erst in Luzern mit einem Sieg nachqualifiziert haben, vorbei. Bug an Bug ging es auf die zweite Streckenhälfte. Dort ließen die Beiden nichts mehr anbrennen und ruderten den zweiten Rang souverän ins Ziel. Das Halbfinalticket ist gelöst. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden heute. Wir haben unser Ziel erreicht, Platz 1 wäre natürlich schöner gewesen“, so Leonie Menzel, die an das gestrigen Rennen einen Haken gemacht hat. „Die Bedingungen auf dem Wasser sind eigentlich gut, die ersten Trainingstage waren relativ windig, aber jetzt geht es gut. Die geben sich hier auch alle viel Mühe, sodass man bestens versorgt ist“, so Annekatrin Thiele. In das morgige Halbfinale gehen die beiden selbstbewusst. „Ich denke wir werden erstmal versuchen, das Beste aus uns herauszuholen. Ich möchte es nicht an einer Platzierung festmachen und dann schauen wir, wofür es reicht“, so Menzel. ...
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer war mit Tag zwei zufrieden. „Sowohl der leichte Männer-Doppelzweier als auch der Männer-Achter haben mit Tagesbestzeit gewonnen. Das sind schon immer gute Anzeichen. Auch die Hoffnungsläufe waren ok, da erwarten uns nun schwierige Halbfinals.“
Wer die Rennen heute verpasst hat, kann sich diese im Relive hier anschauen. Alle Ergebnisse gibt es hier.