Empfang in Düsseldorf

Olympia: Eine Woche danach

Leonie Menzel vom Ruderclub Germania Düsseldorf ist bereits am vergangenen Freitag, zwei Tage nach ihrem B-Finalrennen, aus Tokio zurückgekommen und ist wieder im Alltag angekommen - aber mit den frischen Eindrücken vom besonderen Erlebnis Olympia. Das bleibt!

Der Blick zurück

Leonie Menzel blickt zurück und erinnert sich an viele spannende Rennen, leider vor einer recht leeren Tribüne: „Ich habe ja keinen Vergleich, aber klar war, es war anders als sonst. Ein paar Sportler waren schon auf der Tribüne, es war auch nicht leise. Aber es ist halt einfach nicht das gleiche, das hat schon ein bisschen gefehlt. Gerade bei den Siegerehrungen, den A-Finalrennen, das war schon schade.“

Auf das Ergebnis mit Gesamtrang elf im Doppelzweier wirft sie weiterhin einen guten und weniger guten Blick zurück. „Wir waren schon enttäuscht, aber müssen jetzt abschließen, der Blick geht nach vorne. Ich war jetzt bei Olympia, das war eine super Erfahrung. Das Saisonziel war es, die Quali zu holen, das haben wir geschafft. Und alles danach war ja quasi nur noch Belohnung. Ich habe mir schon etwas mehr erhofft, aber es sollte nicht sein. Ich bin auch gar nicht so traurig darüber, weil ich trotzdem ganz viel Erfahrung sammeln durfte und darüber freue ich mich sehr.“

Seit März 2020 saß die Germanin zusammen mit Annekatrin Thiele (Leipzig) im Doppelzweier, war für die Qualifikation im Mai 2020 vorgesehen, die dann aufgrund der Coronasituation ausfallen musste. Offiziell bestätigt wurde die Kombination schließlich ein Jahr später für die dann kommende Qualifikation – und die gelang den Beiden bekanntermaßen. Sie bemerkt, dass der Druck schon ein anderer gewesen sei, weil sie nicht zu den Favoriten zählten, auch wenn eine Olympiasiegerin an Bord saß. „Wir wollten natürlich dennoch bestmöglich nach vorne rudern, klar!“

Tokio nach den Rennen

Die Zeit nach den olympischen Rennen hat Leonie Menzel zusammen mit ihrer Doppelzweierpartnerin genossen, wenn auch nicht alles möglich war. „Wir konnten uns aber frei im Olympischen Dorf bewegen, waren im Shop und so. Mussten mal nicht darauf achten, nicht so viele Meter herumzulaufen wie sonst vor den Rennen. Wir waren auch nochmal an der Strecke und haben einige Läufe gesehen. Cool, dass wir das erleben durften!“ Während des Finals des Männerachters war das Duo bereits mit dem Bus auf dem Weg zum Flughafen. „Das war echt schade. Da waren wir so nah und sind ja dort als ein Team gewesen und konnten es trotzdem nicht sehen.“

Der traditionelle Klamottentausch mit anderen Nationen blieb so gut wie aus, nicht nur Corona war Schuld, natürlich auch der Stolz auf die eigene Olympische Einkleidung. Die gibt es eben nur alle vier Jahre, bzw. jetzt nach drei Jahren erst wieder, sofern die Karriere weitergeht und die Qualifikation gelingt. Aber das ist in diesem Moment erst einmal kein Thema, Pause ist angesagt.

Empfangen wurde Leonie Menzel am Frankfurter Flughafen von sechs Germanen, die sich mit dem Vereinsbus auf den Weg nach machten. „Das war richtig cool, ich habe mich richtig gefreut!“

Der Blick nach vorne

Die wohlverdiente Pause nach den intensiven Monaten hat sich die Germanin redlich verdient. Die U23-WM wäre ursprünglich im Blick gewesen, nun war die junge A-Nationalmannschaftsruderin bei den Olympischen Spielen. Gut sechs Wochen Pause sind angedacht, es folgt ein Gespräch mit Bundestrainer Thomas Affeldt am Dortmunder Bundesstützpunkt. Bis dahin heißt es: „Sport nach Lust und Laune!“ Auch an der Uni ist noch Pause angesagt, Anfang Oktober geht es dort weiter. „Langeweile gibt es aber nicht“, weiß Leonie Menzel und will die Zeit ohne Rudern genießen. Wobei es ganz ohne Rudern doch nicht geht. „Es gibt im Herbst coole Regatten, warum nicht!“ Sie schmunzelt: „Aber Rennen über 2000 Meter würde ich natürlich nicht fahren.“

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Empfang in Düsseldorf

Zusammen in Tokio Foto: privat

Rückblick nach Tokio


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