Reisen bildet!

Urlaubsreisen in die nahe und weite Welt und erst recht Wanderfahrten des Ruderclubs Germania Düsseldorf sind immer mit einem Erkenntnisgewinn verbunden – meistens jedenfalls. Der Volksmund handelt das ab unter dem Motto „Reisen bildet!“.

Und so war es auch jüngst wieder als der von Uli Heyse zum wohl 40. Mal organsierte Moselachter auf Tour ging. In Hamm war das Verladen des Bootes ein Kinderspiel. Acht Riemen waren schnell gefunden, ebenso die richtigen (!) Ausleger, Flagge und Steuer. Acht erprobte Ruderinnen und Ruderer wussten, wo Hand anzulegen ist. Flugs war das Boot verladen und, wie üblich, ging es freitags auf Tour.

In Piesport, unserer traditionellen und äußerst geschätzten Bleibe im „Moselhaus“, trafen alle unversehrt und nach Umleitungen wegen noch bestehender Autobahnsperren ein. So gesehen, alles wie gehabt.

Dann am Samstag der Auftakt mit dem Auftrimmen des Bootes. Und, oh Wunder: Wie kommt denn das Steuer des Bootes „Rhein“ mit auf Tour? Aber es blieb dabei, das war das falsche Steuer. Des Rätsels Lösung: In Hamm war das falsche Steuer am Platz der „Düsseldorf“ platziert worden und der totsichere Griff in die Stellage förderte halt das falsche Steuer zu Tage. Aber, wir wären keine Germanen, wenn es nicht die perfekte Improvisation gegeben hätte. Der Achter war schon vor längerer Zeit auf Schellenbacher-Steuer umgerüstet worden. Und so passte das „Rhein“-Steuer ohne Probleme und die notwendige Verlängerung des Steuerseiles war schnell hergerichtet.

Jetzt blieb nur noch das Rudern. Über den hauseigenen Steg wurde das Boot gekonnt zu Wasser gebracht. Die Bootsplätze waren zuvor schnell verteilt. Und schon wieder gab es was Neues: Deutlich wahrnehmbare Strömung auf der Mosel. Es schien, als wären im Oberlauf der Mosel die Wehre mehr geöffnet worden. Und so mussten wir uns für die Fahrt stromauf mehr in die Riemen legen. Das Hochwasser der vergangenen Woche hatte die Mosel zwar auch getroffen, aber nicht in dem zuvor gefürchteten Maß. Allerdings zeugten der eine oder andere Kühlschrank in den Bäumen am Ufer oder Treibgut hoch in den Astgabeln davon, dass der Dauerregen auch die Mosel hatte anschwellen lassen. Diverse Campingplätze waren noch vollständig geräumt.

Das bei uns Achter-Ruderern als kurzer Zwischenstopp geschätzte Leiwen mit seinem Anleger aus Kunststoff-Pontons bleib praktisch unerreichbar. Die Zugänge zum Steg waren verschwunden. Bei unserer kurzen Anladung tauchte dann wie aus dem Nichts Dominik Schneider auf. Und per kurzer Flugeinlage landeten bei uns zwei Kartons mit alkoholfreiem Radler als willkommene Stärkung an Bord. Da ließ sich die Fahrt zurück nach Piesport umso leichter angehen.

Bei köstlichem Schwenkbraten ließen wir es uns am Abend gut gehen und konnten ein weiteres Mal die herausragende Gastfreundschaft und das Können der Küche genießen. Selbstredend, dass am Sonntagmorgen eine weitere Einheit mit dem Achter eingelegt wurde.


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