Laurin und Valentin on tour

Ziel erreicht – nur anders

Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff sind am Nordkap angekommen. Mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken, aber anders als geplant. Zu zweit als Team im Trikot des Vereins „Wirfueryannic“ (Beschreibung siehe unten) war der Plan, daraus wurde schließlich ein Rad-Auto-Team.

Alles nach Plan – erst einmal

Die ersten zehn Tage liefen nach Plan. Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff machten sich von der Regattastrecke Hamburg-Allermöhe auf dem Weg, nachdem sie noch von Lars Wichert von „Wirfueryannic“ mit Worten und Radtrikots für die Reise motiviert wurden. Es ging los: Erst mit Rad, dann mit der Fähre, in Schweden schließlich wieder mit dem Rad mit Blick in den Norden zum Nordkap in Norwegen.

Die Beiden fanden immer wieder schöne wilde Zeltplätze, übernachteten aber auch mal auf Campingplätzen. Sahen mal weniger spektakuläre Landschaften, dann wieder tolle Seen und schöne Gegenden. „In Schweden war es zunächst eher einseitig, später wurde es sehr vielfältig. Vor allem in Richtung Norwegen kommst du ständig an Seen vorbei“, so Valentin Schumacher.

Planänderung

Schön war es an den vielen Seen, aber auch voll von Insekten. Und die wurden Valentin Schumacher zum Verhängnis. Ein Stich nahe der Archillessehne, die soweit anschwoll, dass er nicht mehr vernünftig in die Pedalen treten konnte. Aufgeben war aber keine Option. Also fanden die Beiden zusammen mit Laurins Vater eine Lösung. Dieser hatte gerade Urlaub und schon machte er sich mit Valentin Schumachers Auto auf den Weg in den Norden, nach ein bisschen Papierkram, Schiff buchen. Los ging es nach Göteborg. Derzeit unterstützten Laurins Mutter als Ärztin und RC-Trainer und Physiotherapeut Jan Milles aus der Ferne mit Tipps.

Nach fünf Tagen Pause fuhren sie zunächst gemeinsam mit dem Auto weiter, um die in der Auszeit verpassten Kilometer wieder aufzuholen. Schließlich ging es mit der Kombination Rad und Auto weiter. „Ohne Gepäck auf dem Rad konnte ich natürlich besser vorwärtskommen, das war deutlich entspannter. Auch war ich immer eher für kurze Pausen, kurz was Essen und weiter. Valentin wollte gerne länger Pause machen“, schmunzelt Laurin Mückshoff.

Ansonsten pannenfrei

Es ging über Stock und Stein, auch mal durch den Wald aber viel über Asphalt, so dass die Gefahr einer Panne nicht allzu groß war. Selbstverständlich hatten die beiden viel Werkzeug und Ersatzteile mit dabei. Valentin Schumacher war froh über die sonstige pannenfreie Tour zum Nordkap: „Wir haben lediglich mal eine Schraube am Gepäckträger nachziehen müssen. Acht Ersatzschläuche werden wir beim nächsten Mal auf jeden Fall nicht wieder mitnehmen.“

Auch das Wetter spielte mit, lediglich am ersten und letzten Tag regnete es, es waren immer knapp 30° C. „Das hat es sehr angenehm gemacht“, freute sich Valentin Schumacher. Nun bleiben den Beiden die letzten Tage auf der Rückreise im Auto viel Zeit zum Reden. Da geht es auch schon darum, dass Valentin Schumacher sein nicht mit dem Rad erreichtes Ziel doch noch einmal mit zwei Rädern und nicht mit vier erreichen möchte.

Andere mit dabei

Über die Webseite www.wirfuernordkap.de und Instragram wurden alle Interessierten informiert, konnten immer teilhaben an der Reise und den Eindrücken. Da war die Bitte von Laurin Mückshoff Mutter, sie wolle jeden Tag ein Lebenszeichen von ihm, gleich mit erfüllt. Er ist schließlich erst 17 Jahre jung und Sohn bleibt man sowieso immer. Also alle bestens versorgt. Die Familie, viele aus dem Verein, ehemalige Arbeitskollegen, aus allen Richtungen kamen Spenden oder auch motivierende Worte.

Mit dabei heißt auch, mit beim Spenden. Valentin Schumacher und Laurin Mückshoff bedanken sich im Namen von „wirfueryannic“ für die vielen Spenden, die unter dem Verwendungszweck „Spende wirfuernordkap“ bereits auf das Konto DE90 2175 0000 0165 1185 97 bei „wirfueryannic.e.v. überwiesen wurden.

Mit dabei und überall: Andere, die ebenfalls auf großer Tour waren. Vollprofis, aber auch Urlauber auf Rädern, auch ein Mann auf einem Einrad oder auf Inlinern. „Schon spannend, war es noch so für verrückte Menschen gibt“, sagt Valentin Schumacher.

Wir für Yannic

Wirfueryannic e.V. (www.wirfueryannic.de) ist ein gemeinnütziger Verein, der Aufklärung, Prävention und Hilfe rund um die Volkskrankheit Depression fördert. 2016 nahm sich ohne vorherige Anzeichen der Ruderer Yannic Corinth, der auch Radsportler war, das Leben. Dies war der traurige Anstoß für die Gründung des Vereins im Bereich des Ruder- und Radsports. Der Verein wiederum unterstützt u.a. Sportteams, die mit ihren sportlichen Aktivitäten auf psychische Erkrankungen aufmerksam machen und damit einen Beitrag zur Enttabuisierung von Depressionen leisten. Das Team #wirfueryannic startet auf verschiedenen Wettkämpfen, Rennen und Regatten. „Neben ambitionierten Freizeitsportlern sind auch aktive und ehemalige Spitzensportler im Team. Damit erhalten wir die Erinnerung an den Freund und Sportler Yannic lebendig“, so steht es auf den Seiten des Vereins geschrieben.


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