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Der Neujahrsempfang ist Tradition
Der Neujahrsempfang ist mittlerweile zu einer Tradition im Club geworden. Über 100 Germanen aller Altersklassen hatten sich zu einem launigen Vormittag mit Danksagungen und Ehrungen eingefunden.
Wenn einer Jubiläum hat, werden tausend Erinnerungen wach. Erlebnisse, Begegnungen und Ereignisse sind Grundlage für Anekdoten, die unbedingt erzählt werden müssen. Zwar vergisst das Gehirn über die Jahre vieles, anderes dagegen brennt sich ins Gedächtnis ein und muss irgendwann raus. Der Tag war die perfekte Gelegenheit dafür.
Vorsitzende Kathrin Schmack hat den Morgen perfekt orchestriert, zunächst mit Danksagungen an verdiente Mitglieder für deren Mitarbeit in verschiedensten Bereichen, ohne die ein Ruderclub nicht funktionieren würde, dann mit der Verabschiedung von Sven Winkhardt aus der Vorstandsarbeit und anschliessender Begrüssung von Jan Milles, der wieder eine Aktive Rolle im Club spielen wird. Eine Fülle von Blumensträussen für die langjährigen Helfer - von Ehemann Georg besorgt - rundete den Dank ab.
Altersbedingt war es Trude Tittgen, schon lange in Bayern lebende großzügige Unterstützerin, nicht möglich ihre 70-jährige Clubmitgliedschaft mit uns zu feiern, ebenso wenig wie Dietlinde Spandel, 65 Jahre Clubmitglied, beide hatten telefonisch herzliche Grüße ausrichten lassen, wären liebend gern dabei gewesen. Die Germanen bedankten sich mit langem Applaus für die Grüße.
Alwill Brouwers ist ebenfalls seit 65 Jahren Germane und war quasi sein Leben lang für den Rudersport im Einsatz - bis zum heutigen Tag! Als Sportlehrer hat er Generationen von Schülern - auch vielen Germanen - die ersten Ruderschläge beigebracht und ist noch immer fast täglich im Medienhafen für den WSVD anzutreffen. Seine Einsätze als Fahrtenleiter der Barke über 36 Jahre, als steuernde „Ehrenmutter“ des Muttertagsachters über 30 Jahre, Organisator der Stadtmeisterschaften der Düsseldorfer Schulen am U-See sind legendär. Seine Schule bildete Kinder im WSVD aus, dort ist er inzwischen zum Ehrenmitglied ernannt worden: eine Ehrung, die noch keinem anderen Germanen zuteil wurde! Einmalig!
Auf 60 Jahre im Club blickt Ralph Beeckmann zurück. Ob ArGe-Vorsitz, Marathon Regattaleitung, Clubzeitung, Ältestenrat oder Sponsorenrudern: es gibt immer was zu tun. Einer muss es ja machen und wer vom Ruderbazillus befallen ist, ist nicht therapierbar. Ehefrau Heidi überrascht in ihrer Rede mit einer sehr positiven, persönlichen Kosten-/Nutzenrechnung als Begründung für den Einsatz, da konnte man nicht widersprechen. Wer in einer Gemeinschaft mehr zurück bekommt als er investiert, erlebt eine echte win/win Situation.
Für 50-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Ruderverband wurden mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet: Holger Goldberg, Manfred Blasczyk und Udo Fischer.
Holger war lange maßgeblich im Wedau-Regattateam tätig, in Gemeinschaft mit dem Duisburger RV, die viele Jahre erfolgreich unter der Leitung von Detlef Schlüter Deutsche und internationale Meisterschaften und Regatten ausgerichtet hat.
Manfred führt als beruflich geprägter Kommunikationsexperte das Vorstandsressort Verwaltung im Club und hat sich zusätzlich noch die Mannschaftsführung im Boot als Experte fürs Fußsteuern gesichert - eine Disziplin, die er unbestritten perfekt beherrscht. Seine Devise heisst: gerudert wird bei jedem Wetter, Regenwolken ziehen grundsätzlich vorbei.
Udo ist Germania‘s anerkannter Genussexperte. Seine ruderischen Leistungen sind überschaubar, er bevorzugt die schönen Seiten des Lebens. Leiblichen Genüssen nicht abgeneigt, hat er schon so manchen guten Tropfen gefunden und den Germanen vorgestellt. Die sind für sowas dankbar. In früheren Jahren auf Wanderfahrten aktiv, hat Udo unschöne Erfahrungen mit dem nassen Element (abgesoffen) in der Schweiz gemacht, die seinen Sinneswandel bewirkt haben. Wasser hat eben keine Balken. Auf’m Ergo fühlt er sich wohler. Politisch engagiert, überlegt er, die RCP (Ruderclubpartei) zu gründen, linksrheinisch! Ein passendes Plakat war schon vorbereitet.
Die goldene Ehrennadel des RC Germania für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Sabine Dominik, die in Hessen lebt und verhindert war, Thomas Esser und Axel Peterkes.
Sabine lebt in einer Gegend von Hessen, wo es kein Ruderrevier gibt und ließ wissen, wie sehr sie den Club vermisst. Eine Expedition zur Entdeckung geeigneter lokaler Gewässer verlief ergebnislos.
34 Jahre ist es her, dass Thomas, im Februar 1986 allein mit dem Gig-Einer Hecht unterwegs, durch einen mutigen Sprung ins eiskalte Wasser eine Lebensmüde aus dem Rhein gerettet hat und dafür als Lebensretter vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl zu einem gemeinsamen Flug der politischen Elite nach Mexiko zum Finale der Fußball WM Argentinien-Deutschland (3:2) eingeladen wurde. Thomas war damals Soldat, musste ausführlich berichten und erlebt in einer stressigen 52-Stunden-Reise Deutschlands führende Politikerkaste hautnah.
Axel ist der Mann für alle Fälle. Er kennt keine Probleme, die nicht lösbar sind. Neben anderen Gewässern ist er ausgewiesener Experte für die Lahn, speziell die Schleusen dort. Er leitet den Schleusenvorgang erst ein, wenn wirklich kein weiteres Boot mehr reinpasst, höchstens noch ein aggressiver Schwan oder ein toter Fisch, der zur Freude der Mannschaften von Boot zu Boot weitergegeben wird mit dem Kommentar: da habt ihr was zum Spielen. Axel wie er leibt und lebt.
Zum Abschluss erhielten Frank Henschke, Christoph Joeken und Alexander Fürst die silberne Ehrennadel des Clubs für 25-jährige Mitgliedschaft überreicht.
Ehrungen und Danksagungen sind keine reine Pflichtübung. Zwei Stunden gefüllt mit Dönekes der lockeren Art aus der Welt der Ruderer zeigten: hier pulsiert das Leben.
RB