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Ein Lehrgang, der Perspektiven verändert

Der Steuerleute-Lehrgang ist die Vervollständigung der Ruderausbildung für diejenigen, die zunächst die Ruderfreigabe für den Rhein haben. Diesen Lehrgang leitete Hermann Höck zusammen mit Ralph Maass in der Theorie, die Praxis übernahm Ruderwart Günter Fügmann mit Unterstützung vieler weiterer Mitglieder an drei Wochenenden inklusive einer Lehrfahrt von Leverkusen nach Düsseldorf.

Die Kunst des Steuerns – Mit Verantwortung auf dem Rhein

„Die Lehrmeister der Ruderer sind die besten, die es gibt: der Wind und das Wasser; das Boot und die Ruder; der Körper und die Seele“, schrieb Craig Lambert in „Über den Wassern – Rudern, eine Lebenskunst“. Rudern ist ein Sport, der sowohl körperliche Fitness als auch Konzentration und Teamarbeit erfordert sowie einen Perspektivwechsel bietet – genau das macht ihn so besonders. Nach der abgeschlossenen Ruderausbildung und den ersten Erfahrungen auf einer Wanderfahrt oder gar beim Rheinmarathon, steht der nächste Schritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit im Boot an: die Teilnahme am Steuerleute-Lehrgang. Dieser Lehrgang ist mehr als nur eine Schulung – er ist die Vervollständigung der Grundausbildung im Rudern. Wer sich auf unserem anspruchsvollen Ruderrevier, dem Rhein, sicher und verantwortungsvoll bewegen will, muss lernen, wie man ein Boot nicht nur rudert, sondern auch sicher führt. Hier trifft Freizeitsport auf Berufsschifffahrt, Strömung und Wind auf Wellen – eine Umgebung, die nie gleich ist. Auch die Erfahrung zu haben, an welchen Stellen die großen Schiffe die Rheinseite wechseln, bei welchem Wasserstand welche Krippen wie umfahren werden müssen, wie sich die Strömung bei hohem oder niedrigem Wasserstand verhält. Eine solide Ausbildung für Steuerleute ist auf diesem Revier unerlässlich – und genau das ist unser Ziel.

Inhalte des Lehrgangs

In zwei intensiven Wochenenden vermitteln wir nicht nur das Handwerkszeug für das Steuern eines Bootes, sondern auch ein grundlegendes Verständnis für den Rudersport in Theorie und Praxis: 1. Gesetzliche Grundlagen, 2. Verkehrsregeln und Schifffahrtszeichen, 3. Bootskunde und Trimmen von Booten, 4. Steuerkunde und Ruderkommandos, 5. Sicherheit auf dem Wasser und 6. Knotenkunde.

Ergänzt wird der theoretische Teil durch einen umfangreichen Praxisteil, in dem wir uns mit konkreten Manövern auseinandersetzen: 1. Anlegen mit und ohne Steuer, 2. Anlegen mit Drehen oberhalb des Stegs bzw. nur mit der Strömung, 3. Ablegen, 4. Stromüberquerung, 5. Kribben-Umfahrung, 6. Begegnung mit der Berufsschifffahrt.

Ein Lehrgang, der Perspektiven verändert

In diesem Jahr fanden sich elf hochmotivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um gemeinsam die Kunst des Steuerns zu erlernen. Der Lehrgang beinhaltet eine mehrtägigen Lehrwanderfahrt, bei der das Erlernte direkt angewendet werden konnte. Dabei wurde deutlich: Wer steuert, trägt Verantwortung – für das Boot, für die Mannschaft und für die Sicherheit auf dem Wasser.

Der Lehrgang hat allen Teilnehmern nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch großen Spaß bereitet. Viele beschrieben, dass sich ihr Blick auf das Rudern verändert habe. Weg von der reinen Fortbewegung – hin zu einem bewussteren, verantwortungsvollen Umgang mit Boot, Crew und Fluss.

Alle Teilnehmer haben die theoretische und praktische Prüfung bestanden und können nun unter Aufsicht eines erfahrenen Obmanns das Steuern weiter vertiefen. Wenn sie ausreichend Erfahrung gesammelt haben, werden sie zum Handsteuern freigegeben. „Wir sind sehr zufrieden und hatten eine super Truppe. Wir können im Laufe des Sommers erwarten, viele neue gute Steuerleute zu haben“, ist Günter Fügmann optimistisch. Er hatte durch das Filmen der Übungsfahrten eine weitere Perspektive geben können, die eine gute Ergänzung darstellte.

Fazit

Der Steuerleute-Lehrgang ist nicht nur ein Ausbildungsschritt, sondern ein echter Perspektivwechsel. Er ist der erste Schritt in Richtung Eigenverantwortung und ermöglicht es, selbstständig Boote zu führen und andere sicher über das Wasser zu bringen.

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