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Rudertour mit ungewohntem Ausgang
Bombenentschärfung stoppte Germania-Boote auf dem Rhein
„Verlassen Sie sofort den Rhein und steuern Sie den Segelhafen an!“ Bei ungezählten Ausfahrten mit dem Ruderboot auf dem Rhein glaubte ich, bisher alles schon erlebt zu haben. Aber diese Aufforderung, ausgesprochen von einem Boot der Wasserwacht mit Blaulicht, war dann doch am 21. Mai eine Premiere.
Auf der Rückfahrt von Uedesheim erreichte uns im Zweier und später auch ein uns folgender Fünfer diese Anweisung. Hintergrund war eine Bombenentschärfung in Neuss, die sich bei unseren Abfahrt in Hamm noch nicht abgezeichnet hatte. Der Rhein wurde dazu für die Schifffahrt gesperrt. Das traf leider auch uns, wobei es uns natürlich gejuckt hat, das kurze Stück bis Hamm weiter zu rudern. Aber ein über dem Strom kreisender Polizeihubschrauber hätte uns sicherlich ausgemacht und wer weiß, wie es dann weitergegangen wäre.
Mit leichten Mühen gelang es uns, die beiden Boote ans Ufer zu bringen. Dort nahm uns der Vorsitzende des Düsseldorfer Seglervereins freundlich in Empfang und erbot sich sogar, uns mit Getränken zu versorgen. René Otto und Gaby Köster machten sich dann per pedes auf den Weg nach Hamm. Sie mussten dabei die ersten Ordnungshüter von der Bedeutung ihres Auftrages überzeugen, denn zwischenzeitlich war auch der Durchgang unter der Südbrücke selbst für Fußgänger gesperrt worden.
Sie machten sich dann im Club mit einem Bus und einem Hänger auf den Weg zu uns. Leichter gesagt als getan. Auch in Volmerswerth war der Deich Richtung Segelverein gesperrt. Ausgestattet mit reichlich Überredungskunst gelang es ihnen schließlich, angesichts unserer Notlage die Durchfahrt zu erreichen. Am Segelverein wurden dann Zweier und Fünfer verladen.
Für einen weiteren Fünfer war die Rückfahrt zwangsweise in Volmerswerth (Bootshaus Bottke) beendet worden. Auch dieses Boot, von der Mannschaft bereits abgetrimmt, wurde verladen. Mit reichlich Verspätung endete für alle Bootsbesatzungen die Tour dann doch im Club.
Einige andere Mannschaften hatten sich angesichts der Sperrung des Rheins von Hamm aus in Richtung Medienhafen und zurück auf den den Weg gemacht und waren so noch zu ihrem Rudervergnügen gekommen.